Historie

• 1685 Bereits im Kopfschatzregister der Stadt Attendorn von 1685 wird ein Apotheker genannt, der 1717 im selben Verzeichnis Friedrich Bachmann heißt. In der Trauungsurkunde (Heirat mit Anna Margaretha Sasse am 14.06.1689) wird er als „Apothekergeselle aus dem Hessenlande“ bezeichnet. Nach seinem Tod führt sein Sohn Bernhard die „Apothekergeschäfte“ weiter. 1765 stirbt Bernhardt Bachmann.

• 1723 Wenn man in Betracht zieht, dass die speziell für das Herzogtum Westfalen im Jahre 1723 erlassene Polizeiverordnung in § 2 sagt: „niemand solle eine Apotheck in unserem Herzogthumb aufrichten oder für einen Apothecker sich ausgeben und Medikamenten verkaufen, er seye denn zuvorn durch diejenigen, so wir darzu verordnen wollen, examiniert und fähig befunden worden“, dann werden die Bachmanns wohl keine „Apotheker“ gewesen sein und ihre Tätigkeit wurde, wie anderenorts auch, in Ermangelung richtiger Apotheker stillschweigend geduldet, bis eben durch den Tod von Bernhard Bachmann ein Vakuum eintrat.

• 1725 erließ Friedrich Wilhelm von Preussen die „allgemeine und ungeschärfte Medizinal Edikt Verordnung“. Hier wurde aus dem handwerksmäßigen Gewerbe ein wissenschaftlich vorgebildeter Beruf:
 - Apotheker 2. Klasse: etwa 5 jährige Lehrzeit mit Prüfung durch den Kreisphysikus und etwa 7-jährige Gesellenzeit mit Prüfung durch das Collegium Medicum
 - Apotheker 1. Klasse: nach 7 Jahren Gesellenzeit Teilnahme an einem  wissenschaftlichen Kursus in Berlin (cursierte Apotheker) und der Besuch von  Vorlesungen des „Collegium medico chirurgicum“. Danach erfolgte eine Prüfung durch das Obermedizinal Kollegium in Berlin und die Approbation als Apotheker.

• 1765 Zu diesem Zeitpunkt, am 26.09.1765 erhielt der in Attendorn praktizierende Arzt Dr. Gertmann ein Privileg für eine Apotheke, die allerdings noch keine Vollapotheke, sondern eher eine ärztliche Hausapotheke gewesen sein muss.

• 1789 In der Folgezeit gab es verschiedene Anfragen bezüglich der Einrichtung einer Apotheke in Attendorn. So erbat sich 1789 der Arzt Greve die Genehmigung, was allerdings abgelehnt wurde, weil es bedenklich erschien, einem Arzt die Erlaubnis zu erteilen. Einen weiteren Antrag eines Homann aus Plettenberg wurde ebenso nicht stattgegeben, weil dieser lediglich einen Provisor einsetzen wollte. Man beschloss schließlich von seiten der Stadt, eine Anzeige im „Intelligenzblatt“ aufzugeben; es meldeten sich ein Konti aus Olpe, der aber ein „Privilegium exclusivum“ gegen alle – auch auswärtige Apotheker – verlangte, was aber abgelehnt wurde und ein gewisser Philippi aus Stadtberge, der sich schließlich aber weniger interessiert zeigte. Es bewarben sich ferner noch ein Wrede aus Meschede und ein Hoffmann aus Laasphe. Letzterer war wegen seiner vorzüglichen Eigenschaften besonders empfohlen worden, stellte sich dann aber nicht zur Prüfung
vor der medizinischen Fakultät.

• 1792 Am 27.02.1792 wurde das „Privilegium zur Errichtung einer Apotheke“ in Attendorn an Johann Anton Goebel durch den Kurfürsten von Köln, Maximilian Franz, erteilt. Goebel wurde als Ältestes von sieben Kindern in Koblenz geboren. Nach dem Abschluss des Gymnasiums ging er bei einem Apotheker in Bonn in die Lehre und legte 1791 vor der medizinischen Fakultät in Bonn sein Examen als Apotheker  ab. Bevor er nach Attendorn kam, übernahm er das Provisorat (Vertretung) der Apotheke in Werl. Nach Erteilung des Privilegs für Attendorn eröffnete Goebel seine Apotheke zunächst im noch vielen Attendornern bekannten „Jägerhaus“ im Sackhof.

• 1794 Der Umzug in das Haus in der Wasserstraße, in dem die Apotheke bis heute beheimatet ist, erfolgte zwischen 1794 und 1809. Ein genauer Zeitpunkt ist hierfür nicht bekannt.

• 1803 Nachdem infolge der napoleonischen Kriege Attendorn 1802 unter hessische Herrschaft kam ( im Reichsdeputationshauptschluß von 1803 wurde das Kurfürstentum Köln, dem Attendorn über Jahrhunderte angehörte, aufgelöst), erfolgte durch den Landgrafen von Hessen am 26.09.1803 die Bestätigung des Apothekenprivilegs. Schon zu dieser Zeit wurde die Apotheke etwa alle drei bis vier Jahre durch die zuständige Behörde revidiert, d. h. es erfolgte eine Besichtigung und Überprüfung hinsichtlich bestehender behördlicher Auflagen.

• 1820 In einem etliche Seiten langen Revisionsbericht von 1820 wird die Größe des Verkaufsraumes mit 18 Fuß Länge und 11 Fuß Breite angegeben. (Attendorn hatte um diese Zeit ca. 750 Einwohner)

• 1823 tritt Josef Anton Goebel (*1807) mit 16 Jahren als Lehrling in die Apotheke seines Vaters ein. Anlässlich zweier weiterer Revisionen in 1826 und 1829 wurden erstmals ein separater Giftschrank sowie die Trennung der Apothekenkeller von den übrigen Kellerräumen gefordert.

• 1828 Am 23.10.1828 immatrikuliert sich Josef Anton Goebel zum Studium der Pharmazie an der Phillips Universität in Marburg.

• 1830 Am 04.09.1830 wurde das Apothekenprivileg erneut bestätigt, diesmal durch das königlich preußische Ministerium. Dies war nötig, denn die hessische Herrschaft über das Herzogtum Westfalen hatte nicht lange gewährt: infolge des Wiener Kongresses wurde Westfalen an Preußen abgetreten.

• 1831 Am 19.04.1831 übergibt Johann Anton Goebel die Apotheke an seinen Sohn Josef Anton, der damals 24 Jahre alt ist. Die Konzessionserteilung einen Monat später durch die Bezirksregierung in Arnsberg erfolgt nach Vorlage der Vorraussetzungen automatisch, da das Privileg für die Apotheke vererbbar ist.

• 1842 Am 10.09.1842 stirbt der Gründer der Apotheke, Johann Anton Goebel. In den folgenden Jahren gibt es wiederholte Schriftwechsel wegen der Errichtung von weiteren Apotheken in Elspe und Altenhundem. Das Einzugsgebiet der Attendorner Apotheke erstreckte sich damals von Serkenrode über Schönholthausen bis nach Elspe. Es gibt Auflistungen über einen stetigen Umsatzrückgang nach Errichtung einer Filiale der Bilsteiner Apotheke in Altenhundem, der die Existenz der Apotheke in Attendorn in Frage stellte. Der damalige Jahresumsatz betrug ca. 2100 Thaler bei etwa 1.600 Einwohnern im Stadtkern ( 5.350 EW mit Außenkirchspielen). In der dritten Generation sollte Josef Anton Franz Goebel die Apotheke weiterführen, er starb jedoch 1861 im Alter von 27 Jahren. Sein um 23 Jahre jüngerer Bruder Hermann entschloss sich aus diesem Grund, den erwählten Kaufmannsberuf aufzugeben und eine Ausbildung als Apotheker zu beginnen.

• 1875 Für eine Übergangszeit, bis sein Sohn Hermann das Studium beendet hatte verpachtet  Josef Anton Goebel am 01.10.1875 die Apotheke für 7 Jahre an Emil Albert Peiffer. Dieser ist ein Enkel des Gastwirts und Gerbereibesitzers Josef Peiffer, einem Schwager des Apothekengründers Johann Anton Goebel. Die zweite verwandtschaftliche Beziehung Goebel – Peiffer kommt mit der Hochzeit von Emil Albert Peiffer mit Adelheid Goebel, der Tochter seines Verpächters, am 20.04.1876 zustande.

• 1876 Am 20.06.1876 stirbt Josef Anton Goebel. Als nach dem Ende der Pacht der Sohn Hermann Goebel, der mittlerweile das Studium beendet hatte, das väterliche Erbe antreten soll, entschließt sich dieser, die Apotheke an seinen Schwager Emil Albert Peiffer zu verkaufen und geht mit seiner Frau nach Neuss.

• 1883 Emil Albert Peiffer erhält am 31.101883 die Konzession für die Apotheke.

• 1899 Vom 01.01. – 31.12.1899 werden 10.660 Rezepte angefertigt. Die Stadt Attendorn hat damals 3.000 EW und das Amt Attendorn 5.100 EW, davon sind ca. 18% sozialversichert.

• 1909 Am 26.08.1909 erhält Emil Ernst Josef Peiffer (*17.02.1877) , Sohn des Emil Albert, die Konzession für die Apotheke

• 1916 Der Regierungspräsident in Arnsberg erteilt die Erlaubnis, die Apotheke an Sonn- und Feiertagen von nachmittags 16.00 Uhr an für den „gewöhnlichen Verkehr“ zu schließen, dabei ist jedoch sorge zu tragen, dass im Bedarfsfalle „binnen längstens einer Stunde“ der Apotheker zurückgerufen werden könne. Ab 1917 wird die Schließung bereits ab 14.00 Uhr erlaubt.

• 1928 Umbau der Apotheke und Neugestaltung von Labor, Arzneikeller und Materialkammer.

• 1945 Am 28.03.1945 wird das Apothekenhaus bei einem Bombenangriff zu mehr als 90% zerstört. Am 21.04. 1945 provisorische Wiedereröffnung der Apotheke.

• 1947 Am 15.11.1947 stirbt Emil Ernst Peiffer. Da der Sohn Emil Josef Peiffer noch in Russland vermisst ist, wird die Apotheke zunächst von der Apothekerin Ruth Externbrink verwaltet.

• 1948 Am  30.09.1948 kehrt Emil Josef Peiffer aus der Gefangenschaft zurück und übernimmt die Leitung der Apotheke. Bestimmte Medikamente wie z. B. Insulin gibt es nur auf Bezugsschein. 1951 hat die Stadt Attendorn (incl. Amt) ca 19.000 EW.

• 1955 Umbau der Apotheke: das Nachkriegsprovisorium ist endlich überwunden.

• 1959 Das Privileg für den Apothekenbetrieb wird aufgehoben: nunmehr kann sich ein Apotheker ohne Einschränkungen niederlassen. In den folgenden Jahren werden mehrere Apotheken in Attendorn neu gegründet.

• 1972 Umbau der Apotheke: Verkaufsraum, Rezeptur und Arzneimittellager werden komplett neu gestaltet.

• 1983 Am 01.01.1983 wird die Apotheke an Karl Emil Peiffer, Sohn des Emil Josef Peiffer verpachtet. Die EDV hält Einzug in den Apothekenbetrieb.

• 1990 Erneuter Umbau: die Offizin wird vergrößert und mit neuer Einrichtung ausgestattet.

• 2000 Am 01.01.2000 übernimmt Karl Emil Peiffer die Apotheke als Inhaber.

• 2004 Am 15.10.2004 immatrikuliert sich Lukas Peiffer, Sohn von Karl Emil Peiffer, an der Phillips Universität in Marburg für das Studium der Pharmazie

• 2005 kompletter Umbau der Offizin und des Arzneimittellagers: die Räumlichkeiten werden großzügig erweitert und neu eingerichtet.

• 2006 Das Apothekenhaus wird von außen renoviert: das Gebäude erhält ein neues Schieferdach, einen neuen Außenputz  und Anstrich

• 2009 Lukas Peiffer erhält am 17.12.2009 von der Landesregierung Hessen seine Approbation als Apotheker.

• 2014 nach 4 Jahren Forschungsarbeit im Bereich der Hämatologie/Onkologie an der Universitätsklinik Köln unter der Leitung von Prof. Dr. med. Karl-Anton Kreuzer vollendet Lukas Peiffer seine Promotion zum Thema „Molekulare Analyse der WNT Signalkaskade bei der chronisch lymphatischen Leukämie (CLL)“

• 2014 Dr. Lukas Peiffer übernimmt die Löwen Apotheke von seinem Vater Karl Emil Peiffer in 7. Generation.

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